Shelly TRV im Test: Smartes WLAN-Heizkörperthermostat ohne Gateway | TechStage

2022-12-06 17:32:40 By : Ms. Wendy Liu

Das Heizkörperthermostat Shelly TRV bietet einen 6.500 mAh starken Akku, der das Gerät zwei Jahre lang mit Energie versorgen soll. Dank WLAN-Support wird kein Gateway benötigt.

Smarte Heizkörperthermostate (Bestenliste) helfen, Räume optimal zu heizen und dabei Energie zu sparen (Ratgeber). Des Weiteren erlauben sie die Temperatureinstellungen bequem über die App einzustellen. Für eine optimale Einstellung der Temperatur ist es außerdem sinnvoll, externe Temperatursensoren zu nutzen, die dort positioniert sind, wo sich auch Personen aufhalten. Damit ist eine genauere Steuerung der Raumtemperatur möglich, als wenn nur der Sensor im Heizkörperthermostat verwendet wird. Schließlich wird dieser durch Abstrahleffekte des Heizkörpers beeinflusst. Da die in den Geräten vorhandene Fenster-Offen-Erkennung in der Regel auf einer stark abfallenden Raumtemperatur basiert, reagieren die Geräte mithilfe zusätzlichen Fenster-Sensoren schneller und sparen damit mehr Energie als im Standardmodus. Mit zusätzlichen smarten Sensoren und Geräten können Anwender sogar weitergehende Maßnahmen für ein optimales Raumklima (Ratgeber) und für eine bessere Luftqualität (Ratgeber) ergreifen.

Mit dem Heizkörperthermostat Shelly TRV lässt sich obiges Szenario optimal umsetzen, da es sich mit anderen Sensoren und Geräten der vielseitigen Shelly-Plattform (Test) kombinieren lässt. Dank der offenen Architektur mit Unterstützung für MQTT lässt sich das Shelly-Thermostat zudem in viele andere Smart-Home-Lösungen einbinden.

Mit Abmessungen von 95 × 65 × 55 mm ist das Shelly TVR nicht ganz so kompakt wie andere Thermostate, etwa das Aqara-Modell E1 (Testbericht). Das ist in erster Linie dem mit 6500 mAh starken Akku geschuldet, der eine Betriebszeit von bis zu zwei Jahren garantieren soll, bevor er per USB-C wieder aufgeladen werden muss. In der Praxis ist die Laufzeit natürlich von vielen Faktoren abhängig, etwa wie oft das Thermostat das Ventil für die Steuerung der Temperatur öffnen oder schließt. Aber in jedem Fall dürfte das Shelly TRV länger durchhalten als andere Thermostate, die lediglich mit zwei AA-Batterien mit Energie versorgt werden und maximal eine Laufzeit von bis zu 12 Monaten bieten.

Gegenüber dem Aqara mit 195 Gramm ist das Shelly TRV mit 235 Gramm außerdem etwas schwerer. Untergebracht ist die Technik in einem ovalen Gehäuse, das sich sehr stabil und wertig anfühlt. Mit den an der Vorderseite untereinander angebrachten zwei Bedienelemente für Up und Down können Anwender die Temperatur einstellen und Systemstati abrufen. Das ist etwas unpraktischer als über einen Drehregler wie ihn viele andere Thermostate bieten. Immerhin ist der Druckpunkt leicht zu spüren und wird auch durch ein leises Klick-Geräusch signalisiert. Werden beide Tasten länger als fünf Sekunden gedrückt, kann man über die Up/Down-Tasten zwischen den einzelnen Parameter Modus, Batteriestand und Status blättern. Einzelheiten dazu erläutert die detaillierte Schnellstartanleitung, die Anwender auch in deutscher Sprache informiert.

Anzeige von Temperatur und Statusmeldungen zeigt das Shelly TRV auf der Oberseite im vorderen Bereich mittels LEDs an. Das ist ähnlich praktisch wie beim Homematic IP Evo (Testbericht), da man sich nicht bücken muss, um die Temperatur abzulesen, wie das bei Thermostaten der Fall ist, deren Anzeige zur Seite ausgerichtet ist.

An der Unterseite des Geräts befindet sich die neben dem USB-C-Port für den Anschluss eines entsprechenden Ladegeräts (nicht im Lieferumfang enthalten) eine runde sowie eine eckige Öffnung. In der runden Öffnung befindet sich im Gehäuse der Reset- respektive Einschaltknopf. Dieser lässt sich etwa mit einem SIM-Pin bedienen. Innerhalb der eckigen Öffnung ist der Temperatursensor positioniert.

Die Inbetriebnahme des Shelly TRV ist sehr einfach. Altes Thermostat ab- und Shelly TRV anschrauben. Jetzt muss man das Shelly noch einschalten und es mit einem 2,4-GHz-WLAN mit der App koppeln. Für die App und die Nutzung der Shelly-Cloud muss man sich allerdings registrieren. Wer das nicht wünscht, kann das Thermostat auch per Browser steuern. Dann steht es aber nur im lokalen Netzwerk zur Verfügung und kann ohne Routeranpassung nicht aus der Ferne bedient werden. Im lokalen Netzwerk verlangt das Gerät standardmäßig keine Authentifizierung. Das sollte man nach der Ersteinrichtung aus Sicherheitsgründen schnell ändern. Unter Einstellungen – Internet – Anmeldung einschränken, können Anwender Zugriffe per Browser mit Benutzername und Passwort absichern.

Der interne Temperatursensor unseres Testmodells erfasst im Auslieferungszustand die Raumtemperatur korrekt. Ist das nicht der Fall lässt sich unter Einstellungen – Sensoreinstellungen ein Temperatur-Offset zwischen -9 und 9 konfigurieren. Zudem ist es möglich, einen in die Shelly-Plattform eingebundenen externen Sensor in diesem Abschnitt zu definieren. Befindet sich dieser an der Position, an der eine bestimmte Temperatur gewünscht ist, erfolgt die Temperatursteuerung exakter als mit dem internen Sensor, dessen Werte möglicherweise durch Abstrahleffekte des Heizkörpers beeinflusst werden.

Das Shelly-Thermostat bietet insgesamt fünf anpassbare Profile zur Steuerung der Raumtemperatur nach einem Wochenplan. Jedes Profil erlaubt 20 Temperaturanpassungen. In der Praxis sollte das ausreichen (siehe auch Bildergalerie). Weitere Automatisierungen sind über Szenen möglich. Hier lassen sich etwa auch Bewegungsmelder nutzen, um etwa ein Thermostat im Gästezimmer automatisch einzuschalten. Will man einen vorhandenen externen Sensor für die Fenster-Offen-Erkennung nutzen, konfiguriert man diesen über Szenen. Eine standortbasierte Steuerung (Geofencing) unterstützt das Shelly von Haus aus nicht. Wer es aber mit einer leistungsfähigen Smart-Home-Zentrale wie Homey Pro (Testbericht), Homee (Testbericht) oder Smartthings (Testbericht) koppelt, kann darüber auch Geofencing verwenden.

Smarte Heizkörperthermostate gibt es bereits ab etwa 40 Euro. Meist muss man allerdings noch Kosten für ein Gateway einkalkulieren. Das ist beim Shelly TRV dank internem WLAN-Chip nicht nötig. Dafür kostet es mit derzeit 72 Euro aber auch schon sehr viel, liegt jedoch meistens noch unter dem Preis für Thermostate, die ein externes Gateway benötigen. Zusätzlich sollten Anwender überlegen, ob sie sich noch einen externen Temperatursensor und Tür-/Fenster-Sensor für jeweils 23 Euro anschaffen. Damit können sie Heizkörperthermostat noch besser steuern. Auch der Bewegungsmelder Shelly Motion 2 für etwa 45 Euro, der bereits über einen integrierten Temperatursensor verfügt, ist eine sinnvolle Option.

Das smarte Heizkörperthermostat Shelly TRV bietet dank eines starken Akkus mit 6500 mAh eine Betriebszeit von bis zu zwei Jahren. Damit übertrifft es sämtliche anderen Modelle, bei denen schon nach einigen Monaten, aber spätestens nach einem Jahr ein Batteriewechsel erfolgt. Zudem muss man sich keine Sorgen um die Entsorgung von Batterien machen, da man den Akku einfach per USB-C aufladen kann.

Die Shelly-Lösung können Anwender außerdem mit externen Temperatursensoren koppeln, um so die Einstellung der Raumtemperatur zu optimieren. Eine Integration in andere Smart-Home-Lösungen wie Homey Pro (Testbericht) und Homee (Testbericht) ist ebenfalls möglich. Somit erschließen sich Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Smart-Home-Lösungen wie Beleuchtung, die ausgefeilte Szenarien ermöglichen.

Wie üblich bei Shelly sind die Steuerungsmöglichkeiten auch beim Heizkörperthermostat TRV umfangreich. Anwender können nicht nur die App oder die Shelly-Cloud nutzen, sondern per Browser direkt das Gerät konfigurieren und betreiben. Dazu gibt es zudem noch die Möglichkeit Shelly TRV über digitale Sprachassistenten wie Amazon Alexa und Google Assistant zu steuern.

Standardmäßig bietet Shelly TRV keinen Support für Apple Homekit. Wer das Shelly-Heizkörperthermostat mit einer Homekit-kompatiblen Bridge respektive Smart-Home-Zentrale wie Homey Pro betreibt, kann das Shelly TRV damit auch über Homekit steuern.

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